Besucher im Schloss Bebenhausen

Hier konnte der König ganz privat seinDas Schloss

Schon König Friedrich I. von Württemberg ließ sich 1807 das ehemalige Abtshaus des Klosters zu einem Jagdschloss umbauen. Bis in das frühe 20. Jahrhundert nutzten seine beiden Nachfolger Karl I. und Wilhelm II. Bebenhausen als Rückzugsort vom Stuttgarter Hof und als privaten Wohnsitz.

Außenansicht Schloss Bebenhausen

Bebenhausen als Refugium württembergischer Herrscher.

Schloss in Klostermauern

An den inneren Klosterbereich grenzt im Südosten ein Gebäudekomplex um einen Innenhof. Ein überdachter Gang verbindet ihn mit der Klausur. Zu Klosterzeiten befanden sich hier Gästehaus, Krankenhaus und Abtsküche. Seit den Umbauten unter König Karl I. von Württemberg wird dieser Teil der Klosteranlage als Schloss Bebenhausen bezeichnet. Für König Karl ebenso wie für seinen Nachfolger, König Wilhelm II. und dessen Ehefrau, war Bebenhausen ein privates Refugium fernab vom strengen Hofprotokoll.

Bibliothekszimmer im Schloss Bebenhausen

Denkmalpflege rettet das Kloster.

Denkmalschutz und Mittelalterschwärmerei

König Karl I. von Württemberg kannte Kloster Bebenhausen und das großväterliche Jagdschloss aus seiner Studienzeit in Tübingen. Um 1850 hatten unter seinem Vorgänger, König Wilhelm I., die ersten Denkmalpfleger in Württemberg angefangen, das alte Kloster vor dem Zerfall zu retten. Allerdings wohnte Wilhelm I. nie in Bebenhausen, da er kein Interesse an der Jagd hatte. König Karl ließ diese Arbeiten während seiner gesamten Regierungszeit fortführen. Im Herbst zog er sich oft für Wochen nach Bebenhausen zurück. Hierfür sollte ihm der Architekt August von Beyer Räume im mittelalterlichen Stil einrichten.

Sogenannter Hirschgang im Schloss Bebenhausen

Die vielen Jagdtrophäen gaben dem Flur vor den königlichen Zimmern den Namen „Hirschgang“.

Herausragend: Historismus in Schloss Bebenhausen

Im Speisesaal, im Gästeappartement und in den königlichen Zimmern im oberen Stockwerk mischen sich originale Objekte und Möbel des 16. und 17. Jahrhunderts mit Stücken des 19. Jahrhunderts, gestaltet im Stil der Neogotik und der Neorenaissance. Viele kostbare Originale stammen aus der herzoglichen Kunstkammer in Stuttgart, die König Karl I. nach Bebenhausen bringen ließ: Sie verweisen, wie beispielsweise das Schwert von Graf Eberhard im Barte, auf seine hohe Abstammung. Ergänzt wurden die Einrichtung durch Ausstattungsstücke nach historischen Mustern und in historischen Stilen – in höchster Qualität. Ein Beispiel: die von der renommierten Nürnberger Firma Fleischmann gelieferten Kachelöfen.

König Wilhelm II. von Württemberg mit seiner Frau Charlotte vor dem Schloss Bebenhausen, Fotografie um 1915

Während der Jagd wohnte das Königspaar in Bebenhausen.

Wohnsitz des letzten Königspaares

König Wilhelm II. und seine zweite Ehefrau Charlotte, passionierte Jäger, wohnten während ihrer Jagdaufenthalte im Schönbuch immer in Bebenhausen. Sie führten ab 1891 die Restaurierungen weiter und gaben Modernisierungen in Auftrag. Damals entstanden das Appartement der Königin, ihr Badezimmer, der Grüne Saal und die vollständig erhaltene Schlossküche. Nach der Abdankung 1918 kehrte das Königspaar der Residenzstadt Stuttgart den Rücken und lebte in Friedrichshafen und Bebenhausen, das als Exil-Wohnsitz aufgrund seiner modernen Ausstattung anno 1918 gewählt worden war.

Kloster Bebenhausen von außen

Bebenhausen: beliebter Wohnsitz des Königspaares Wilhelm II. und Charlotte von Württemberg.

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