Das Zisterzienserkloster im Hochsommer
Kloster Bebenhausen gründeten die Mönche am Rande des Schönbuchs, eines weiten Waldgebietes. Das macht heute noch seinen besonderen Reiz aus – besonders im Sommer: Die alten Klostermauern mit dem kühlen Kreuzgang und der luftigen Umgebung laden Familien in der heißen Jahreszeit zum Entdecken des historischen Ortes – und zum Abkühlen – ein, zum Beispiel bei einer Sonderführung oder einem Konzert im Sommerrefektorium.
HISTORISCH KÜHL: DICKE, ALTE MAUERN
Die Klöster mit alten dicken Mauern und unbeheizten Räumen bewahren auch an heißen Tagen ihre angenehme Temperatur. Kühle Sandsteinplatten bilden den Boden der alten Kreuzgänge, die großen Maßwerkfenster öffnen sich zum Kreuzgarten hin, schräg fallen Sonnenstrahlen durch die Öffnungen und malen Muster auf den alten Grabplatten – ein perfekter Ort für den Sommer. Idyllisch im Schönbuch gelegen, hat sich die mittelalterliche Klosteranlage von Bebenhausen fast vollständig erhalten. Im 18. und im 19. Jahrhundert bauten die württembergischen Herrscher einen Teil des Klosters zum Jagdschloss aus. Hier lebte nach dem Ende der Monarchie das letzte Königspaar.
KÜHLE ORTE: KIRCHE UND KREUZGANG
Der Kreuzgang ist das Kernstück jeder Klosteranlage. Alle wichtigen Räume der Klausur liegen entlang der vier Flügel des Hofes. Der Vorläufer des heutigen Kreuzgangs wurde bereits unter Abt Friedrich im ausgehenden 13. Jahrhundert errichtet. Abt Werner Glüttenhardt initiierte gut 200 Jahre später einen Neubau, aber erst seine Nachfolger Bernhard Rockenbauch und Johann von Fridingen konnten ihn am Anfang des 16. Jahrhunderts zu Ende führen. Der Kreuzgang diente den Zisterziensern als Aufenthaltsraum, Wandelgang, Prozessionsweg und Ort der Meditation in einem. Jedem Flügel kamen bestimmte Aufgaben zu. Der Nordflügel, direkt an der Klosterkirche gelegen, hatte besondere liturgische Bedeutung. Hier fand die allabendliche Lesung, auf Lateinisch „collatio“, statt. Im Ostflügel hörten die Laienmönche der Versammlung der Mönche zu, wenn sie im Kapitelsaal tagten, der an diesem Teil des Kreuzgangs liegt.
Die höchste Stelle des Geländes nimmt die Klosterkirche ein. Sie ist der Ordenspatronin Maria geweiht. Berühmt ist ihr eleganter, recht großer Vierungsturm. Anfang des 15. Jahrhunderts schuf ihn ein zisterziensischer Baumeister aus Salem. Zisterzienserkirchen durften nach den Ordensregeln keinen Turm haben; umso mehr legten die Mönche ihren Ehrgeiz in diese Dachreiter.
PLÄTSCHERNDES WASSER
Vom Südflügel des Kreuzgangs aus geht es in das Brunnenhaus. Ein außergewöhnliches spätgotisches Schleifen-Sterngewölbe hebt diesen Gebäudeteil heraus. Der Brunnen selbst existiert heute nicht mehr. Im Brunnenhaus wuschen sich die Mönche vor und nach dem Essen die Hände. Hier wurden sie auch rasiert. Der Westflügel, zuletzt entstanden, blieb den Laienmönche des Klosters vorbehalten, die die Klosterkirche und den inneren Klosterbereich durch eine eigene Pforte im Nordwesten betraten.
SERVICE
KONZERT
Konzertwochenende Podium Festival
TERMIN
Freitag, 17. August bis Sonntag, 19. August 2018
ORT
Kloster Bebenhausen, Sommerrefektorium
PROGRAMM
Freitag, 17.08.2018, 20.00 Uhr
Über_Mut
Samstag, 18.08.2018, ab 18.00 Uhr
Mut_Willig
Sonntag, 19.08.2018, 12.00 Uhr
Mut_Probe
Sonntag, 19.08.2018, 19.00 Uhr
De_Mut
PREIS
Ein Konzert: pro Person 25,00 € / 20,00 € Ermäßigte 10,00 €
Weitere Informationen und Tickets:
www.podiumfestival.de/mut-kloster-bebenhausen
SONDERFÜHRUNG
Arznei und Askese. Heilkunst und Krankenpflege bei den Zisterziensern.
Referentin: Claudia Parhammer M. A.
TERMIN
Sonntag, 19. August 2018| 15:30 Uhr
PREIS
Erwachsene 15,00 €
Ermäßigte 13,00 €
(inkl. Materialkosten)
HINWEIS: festes Schuhwerk erforderlich
TREFFPUNKT UND KARTENVERKAUF
Infozentrum/Kasse
KONTAKT
Kloster und Schloss Bebenhausen
Im Schloss 72074 Tübingen-Bebenhausen
Telefon +49(0)70 71.60 28 - 02
Telefax +49(0)70 71.60 28 - 03
info@kloster-bebenhausen.de
Öffnungszeiten Kloster:
1. April bis 31. Oktober
Mo 9.00 – 12.00 Uhr
13.00 – 18.00 Uhr
Di – So, Feiertag 9.00 – 18.00 Uhr