Zisterzienser-Kirche mit Presbyterium, Querhaus und Vierungsturm von Kloster und Schloss Bebenhausen

Schlichtheit und Eleganz der ZisterzienserDie Klosterkirche

In der Zeit der Hochgotik bot der wachsende Reichtum des Klosters die Grundlage für Umbauten und Erweiterungen der Klosterkirche. In der Reformationszeit ließ Herzog Ulrich I. von Württemberg einen Teil des Kirchenschiffes abreißen, um mit den Steinen sein Schloss Hohentübingen auszubauen.

Kircheninneres von Ost nach West in Kloster und Schloss Bebenhausen

Schmucklos schlicht und trotzdem schön.

Klare Linien

Der Anfangsbau der Klosterkirche, von den Zisterziensern am Ende des 12. Jahrhunderts in Angriff genommen, war schnell vollendet, sodass der Bischof von Konstanz schon 1228 die Kirche weihen konnte. Typisch für die Architektur des Zisterzienserordens war eine flach gedeckte, dreischiffige Pfeilerbasilika mit wenig betonten Querhausarmen und einem rechteckigen Chorabschluss. Wie alle Zisterzienserbauten war die Kirche der Ordenspatronin Maria gewidmet – und schmucklos schlicht.

Abt Peter von Gomaringen mit dem von ihm gestifteten Vierungsturm, den er der Ordenspatronin Maria darbringt, Detail im Kloster Bebenhausen

Im 14. Jahrhundert gab es einige Umbauten.

Baufreudige Äbte

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gab Abt Konrad von Lustnau für die Klosterkirche erste Umbauten im Stil der oberrheinischen Hochgotik in Auftrag. Berühmt ist jedoch das während seiner Amtszeit entstandene Sommerrefektorium. Außerdem ließ Konrad das monumentale Chorfenster einbauen sowie eine heute nicht mehr erhaltene Grabkapelle am Nordquerhaus errichten. Gut 80 Jahre später stiftete Abt Peter von Gomaringen den eleganten Vierungsturm, den Bruder Georg, ein Zisterzienserbaumeister aus Kloster Salem, schuf.

Kirche von innen mit Besuchern in Kloster und Schloss Bebenhausen

Staunenswert: die Verzierungen an der großen Kanzel.

Neuer Schmuck

Bis zum ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche des wohlhabenden Klosters verschönert: Chor, Vierung und Querhaus erhielten aufwendige Stern- und Netzgewölbe und 19 reich ausgestattete Altäre aufgestellt. Die Reformation bedeutete einen Einschnitt: Herzog Ulrich I. von Württemberg schien die Kirche viel zu groß, sodass er 1537 das gesamte Schiff bis zum Querhaus einreißen ließ. Die Quader verwendete er für andere Bauprojekte. 30 Jahre später erhielt die Kirche ihre heutige Größe. Erst im 19. Jahrhundert kamen die Orgel und die Emporen dazu.

Christus-Vision des Bernhard von Clairvaux, Tafelbild um 1485 im Kloster Bebenhausen

Tafelbild als Beispiel für die einst reiche Ausstattung der Klosterkirche.

Innenausstattung

Von der Ausstattung des Mittelalters haben sich nur Reste erhalten. Die Verglasung des Maßwerkfensters im Chor hatte Herzog Carl Eugen 1781 zum großen Teil nach Schloss Hohenheim bringen lassen; so ist heute nur noch wenig davon in Bebenhausen zu sehen. Eindrucksvoll ist die Renaissance-Kanzel des Bildhauers Konrad Wagner in ihrer kräftigen Farbigkeit. Epitaphien – Grabmale – und Gemälde schmücken die Seitenschiffe und das Nordquerhaus, Kunstwerke aus Spätrenaissance und Barockzeit.

Besucher in Kloster Bebenhausen
Kirche Innenraum mit Kanzel, von Konrad Wagner, spätes 16. Jahrhundert, Originalfassung mit alttestamentarischen Szenen im Kloster Bebenhausen

Besonders eindrucksvoll: die farbige Kanzel in der Kirche.

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