Nicht nur aus kostbaren Gegenständen lässt sich Geschichte rekonstruieren. Auch jahrhundertealter Abfall enthält wertvolle Informationen über das Leben in früheren Zeiten. Der Müll, den die Zisterziensermönche in Bebenhausen hinterließen, gewährt Einblicke in ihre Arbeit wie auch ihren Alltag.
Die mittelalterliche Klosteranlage ist heute noch fast vollständig erhalten.
Im Vergleich zu heute hinterließen die Mönche im Mittelalter nur wenig Müll. Die Produktion und Anschaffung von Gegenständen war zeitaufwendig und teuer. So achtete man darauf, alles möglichst gut und lange zu pflegen. Fiel dennoch Abfall an, war dieser oftmals organisch und zersetzte sich im Lauf der Jahre auf natürliche Weise. Für die archäologische Forschung sind Funde daher besonders kostbar, da sie Einblicke in den Alltag der Menschen geben können.
Die archäologischen Funde geben Einblicke in den Klosteralltag in Bebenhausen.
Bei der Freilegung einer als Deponie genutzten Grube außerhalb des Parlatoriums und Kapitelsaals wurden 1988 keramische Funde entdeckt. Darunter befanden sich mehrere klosterzeitliche Trinkbecher aus dem 14. bis 15. Jahrhundert, die offenbar noch vor Auflösung des Klosters 1535 weggeworfen worden waren. Ob weitere ‚Kostbarkeiten‘ über diese Deponie entsorgt wurden, lässt sich heute nicht mehr sagen, da das Areal durch Sanierungsmaßnahmen des 19. und 20. Jahrhunderts zum Teil zerstört wurde.
Materialien nachhaltig zu nutzen und zu recyclen, ist auch heute eine sinnvolle Strategie, um Müll zu vermeiden. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg setzen daher auf Wege, ihre Gäste umweltfreundlich zu informieren. So sind seit 2012 alle Printprodukte FSC® zertifiziert und seit 2018 auf reinem Recyclingpapier gedruckt. Zudem erfolgt die Aktualisierung der Monumentflyer seit 2021 nur noch alle zwei Jahre. Sonderführungen und Veranstaltungen sind tagesaktuell und papiersparend auf der Webseite zu finden.
Nachhaltige Printprodukte als ein Schritt in eine umweltfreundliche Zukunft.
2022 folgte der nächste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit der Printprodukte: die Anpassung der Monumentflyer nach den Vorgaben des Blauen Engels und damit des Umweltzeichens der Bundesregierung. Somit wird nicht nur auf umweltfreundlichem Papier gedruckt, auch die verwendeten Farben der Druckerei entsprechen nun der ökologischen Zertifizierung. Die erste Auflage der nachhaltigen Monumentflyer erschien 2023. Seitdem werden alle Druckerzeugnisse nach diesen neuen Standards produziert.
Die Untersuchung des Abfalls der Zisterzienser bringt neue Erkenntnisse über Leben und Handwerk der Mönche in Bebenhausen.
